Einführung

Die häufigsten Zahnkrankheiten

Zu den im Mundbereich oft auftretenden Krankheiten gehören neben Karies – der häufigsten Zahnkrankheit – auch Erkrankungen des Zahnfleisches, des Zahnhalteapparates und der Mundschleimhäute. Die beste Möglichkeit, diese Krankheiten zu verhindern, ist eine gute Mundhygiene und regelmäßige Vorsorge beim Zahnarzt.

Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen, hilft in den meisten Fällen nur der schnelle Gang zum Zahnarzt. Die auf dieser Seite aufgeführten Informationen sind lediglich als Erstinformation gedacht.

Mit MediKompassDE können kostenlose Zahnarzt-Preisvergleiche durchführen. Top-bewertete Zahnärzte in Ihrer Nähe unterbreiten Ihnen hier ein günstiges Angebot.

Infos für Patienten Infos für Zahnärzte

Abszesse sind abgekapselte Eiteransammlungen im Gewebe, die zu schmerzhaften Schwellungen und unter Umständen sogar zu Fieber führen können.

In der Mundhöhle entstehen sie meist aufgrund von Entzündungen der Zahnwurzeln oder Zahnfleischtaschen, können jedoch auch auftreten, wenn es Probleme beim Durchbruch der Weisheitszähne gibt.

Der Arzt behandelt einen Abszess durch Entleeren und Spülen, in schweren Fällen ist eine Gabe von Antibiotika notwendig.

Als Aphten bezeichnet man Bläschen an den Schleimhäuten der Mundhöhle, die in einigen Fällen auch im Genitalbereich auftreten können.

Die Bläschen öffnen sich meist nach kurzer Zeit und stellen sich dann als etwa linsengroße, offene Wunden dar. Typisch für Aphten ist ein weißlicher Fibrinbelag.

Zur Behandlung werden hauptsächlich schmerzlindernde und entzündungshemmende Salben und desinfizierende Wirkstoffe eingesetzt. In der Regel heilen Aphten innerhalb von einigen Tagen bis Wochen vollständig ab.

Als Gingivitis bezeichnet man eine akute oder chronische Entzündung des Zahnfleisches, die sich durch Rötungen und Schwellungen äußert. Entzündetes Zahnfleisch neigt zudem schnell zu Blutungen.

Ursache ist häufig ein nicht regelmäßig entfernter Zahnbelag (Plaque).

Bei einer längerdauernden oder wiederkehrenden Gingivitis ist ein Zahnarztbesuch anzuraten, da Zahnfleischentzündungen sich zu einer Parodontitis weiterentwickeln können.

Bedingt durch Säuren, die beim bakteriellen Abbau von Zucker entstehen, kann der Zahnschmelz angegriffen werden. Bei fortschreitender Karies kommt es zu einer Auflösung der Zahnsubstanz, es entsteht das bekannte „Loch im Zahn“.

Die Entstehung von Karies lässt sich durch regelmäßiges Zähneputzen, möglichst mit fluoridhaltiger Zahnpasta, durch die Vermeidung zuckerhaltiger Speisen und durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt vermeiden.

Als Zysten bezeichnet man abgekapselte Hohlräume im Gewebe. Im Kieferbereich bilden sich Kieferzysten häufig in Folge einer Zahnwurzelentzündung und werden dann radikuläre Zysten genannt. Seltener kommen sogenannte follikuläre Zysten vor, die durch Störungen bei der Zahnentwicklung entstehen.

Kieferzysten sind generell gutartig, wachsen jedoch stetig weiter und können zu einer Schwächung des Kieferknochens führen. Zysten sind in der Regel zunächst nicht schmerzhaft. Erst bei Erreichen einer gewissen Größe kann der entstehende Druck auf den Kieferknochen und das Gewebe Schmerzen auslösen.

Als Behandlung kommt vor allem bei größeren Kieferzysten in der Regel nur eine operative Entfernung in Frage.

Als Parodontitis wird eine Entzündung des Zahnhalteapparates (auch Parodontium genannt) bezeichnet. Dieser besteht aus den Knochen, dem Zahnfleisch, der Wurzelhaut und Haltefäden. Durch dieses System ist der Zahn normalerweise fest im Kiefer verankert.

Bleibt eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) unbehandelt, kann sie sich zwischen Zahn und Zahnfleisch in die Tiefe hinein ausbreiten. Es kommt zur Bildung von Zahnfleischtaschen und schließlich zur marginalen Parodontitis. Die Entzündung der Wurzeln als Folge einer Pulpitis wird apikale Parodontitis genannt.

Die wichtigste Maßnahme, um einer Parodontitis vorzubeugen und auch um sie zu behandeln, ist die Entfernung der bakteriellen Zahnbeläge (marginale Parodontitis) oder die Behandlung des verursachenden Zahns (apikale Parodontitis). Ohne zahnärztliche Behandlung kann eine begonnene Parodontitis kaum aufgehalten werden. Die Folge ist eine Lockerung der Zähne und letztendlich der Zahnverlust.

Als Periimplantitis wird das Implantat-Äquivalent zur Parodontitis bezeichnet. Während sich bei einer Parodontitis der Zahnhalteapparat bzw. das Zahnbett entzündet, ist es bei einer Periimplantitis das Implantatbett, welches sich krankhaft verändert.

Die Diagnose einer Entzündung des Implantatbettes erfolgt oft durch die Erhebung der modifizierten Version des sog. Sulkus-Blutungs-Index (SBI): Mittels einer Parodontalsonde wird hier die Zahnfleisch-Furche, also der Rand zwischen Zahn und Zahnfleisch (Sulkus), ausgestrichen. Nach 30 Sekunden wird der sondierte Bereich auf etwaige Blutungen hin untersucht und die Ergebnisse in Form von Entzündungsgraden, von 0 (keine Blutung, keine Entzündung) bis 3 (starke Blutung, starke Entzündung) festgehalten.

Das im Volksmund Zahnnerv genannte Zahnmark trägt den Fachbegriff Pulpa. Eine Entzündung desselben wird als Pulpitis bezeichnet.

Eine Entzündung des Zahnmarks wird zumeist durch eine Karies-Infektion verursacht. In frühen Stadien einer Pulpitis kann durch eine Füllungstherapie Abhilfe geschaffen werden. Schreitet die Entzündung jedoch weiter voran, so hat dies den Tod der Pulpa zufolge. In diesem Stadium können nur noch eine Wurzelbehandlung und ggf. eine Wurzelspitzenresektion den Zahn retten.

Eine unbehandelte Pulpitis entwickelt sich mit der Zeit zu einer Entzündung der Wurzelspitzen (apikale Parodontitis) weiter.

Eine Wurzelspitzen-Entzündung entwickelt sich i. d. R. aus einer Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis):  Verursacht durch einen kariösen Defekt kommt es zum Tod des Zahnmarks (Pulpanekrose). In Folge dessen erreichen die Bakterien über die Wurzeln den Zahnhalteapparat (Parodont). Die Folge ist eine Entzündung der Zahnwurzelspitzen. Der Fachausdruck für eine Wurzelspitzen-Entzündung lautet apikale Parodontitis.

Seltene Krankheiten und andere Zahn-Probleme

Als Abrasion wird der durch Reibung verursachte Abrieb von Zahnsubstanz verstanden.

Diese kann

  1. durch den Verzehr von harten oder verunreinigten Lebensmitteln verursacht werden
  2. durch Aufeinanderreiben der Zähne (Zähneknirschen) bedingt sein

Sollte die zweite Ursache zutreffen, bietet sich eine Knirscherschiene als symptomatische Therapie an.

Unter Amelogenesis Imperfecta versteht man eine genetisch bedingte Zahnschmelz-Unterentwicklung. Die Zähne haben also zu wenig Zahnschmelz.

Betroffene haben bereits in sehr frühen Jahren schwerwiegende zahnmedizinische Probleme und bedürfen einer umfassenden Betreuung.

Eine Heilung gibt es nicht, die komplette Überkronung der Zähne ist angezeigt.

Unter Knochenabbau wird das Phänomen verstanden, dass sich Knochensubstanz abbaut.

Das Schwinden von Knochensubszanz kann hierbei verschiedene Ursachen haben:

Zum einen können entzündliche Prozesse den Abbau von Knochen bewirken (Parodontitis, Kieferzysten, Abszesse).

Zum anderen baut sich der Kieferknochen auch ab, wenn kein Druck auf ihn ausgewirkt wird. Das letztere Phänomen wird Inaktivitätsathrophie genannt.

Mundgeruch bist der Überbegriff für verschiedene Formen schlecht riechender Ausatemluft.

Er kann durch verschiedene Ursachen bedingt sein: Bestimmte Nahrungsmittel wie Zwiebeln und Knoblauch können einen vorübergehenden Mundgeruch verursachen. Bei ständigem Mundgeruch ist häufig eine ungenügende Mundhygiene oder die Bildung von Zahnfleischtaschen, in denen sich Speisereste und bakterielle Beläge absetzen, verantwortlich.

Da auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen zu Mundgeruch führen können, ist eine ärztliche Abklärung bei dauerhaftem Mundgeruch unter Umständen ratsam.