Marylandbrücke (Klebebrücke)

Jeder kennt sie und viele tragen sie, verankert im eigenen Gebiss: die Zahnbrücke, die eine entstandene Lücke im Zahnbogen schließt. Hierfür erleiden die an die Lücke grenzenden Zähne, die als tragende Brückenpfeiler überkront werden, beim Abschleifen eine relativ hohe Einbuße ihres Volumens (etwa 40% bis 60%). Daher bietet die Klebebrücke, auch Marylandbrücke genannt, in bestimmten Fällen eine gute Alternative. Hierbei haftet der Zahnersatz mit zwei Klebeflügeln an den Nachbarzähnen – gegebenenfalls auch mit nur einem Flügel an einem der Nachbarzähne.

Eine Marylandbrücke ist angedacht, wenn ein Zahn (meist im Frontbereich) fehlt und die Nachbarzähne füllungsfrei und frei von Karies sind. Oft wird die Marylandbrücke bei Kindern empfohlen, da durch das noch nicht abgeschlossene Knochenwachstum kein Implantat bzw. Zahnersatz möglich ist.

Material

Als Werkstoffe für eine Klebebrücke eignen sich Gerüste aus Metall, die keramisch verblendet werden. Hierbei gelten Nichtedelmetalllegierungen im Gegensatz zu Edelmetalllegierungen als vorteilhafter, weil sie mehr Elastizität zeigen und außerdem besser verkleben. Sogenannte Vollkeramikbrücken sollten ausschließlich dem Ersatz von Zähnen im Frontalbereich vorbehalten bleiben.

Behandlung und Anwendungsgebiete

Beim Präparieren für eine Marylandbrücke müssen die Nachbarzähne nicht oder allenfalls geringfügig beschliffen werden. Der Zahnersatz durch eine Klebebrücke fordert höchstens fünf Prozent der Zahnsubstanz. Da zur Befestigung der Klebebrücke die Nachbarzähne nicht umfangreich präpariert werden müssen, verläuft der gesamte Eingriff mit eher geringem Aufwand (minimalinvasiv).

In den Zahnschmelz der zur Mundhöhle gelegenen Innenseite der Pfeilerzähne arbeitet der Zahnarzt parallele Rillen ein, die der besseren Haftung der Klebeflügel dienen. Den mechanischen Halt unterstützen bei Seitenzähnen auch kleine Auflagen, die auf den Kauflächen angebracht werden. Außerdem reduziert der Zahnmediziner bei Seitenzähnen eventuell den Zahnschmelz der Kauflächen geringfügig, um für die Kaubewegungen und den Schlussbiss einen störungsfreien Ablauf zu garantieren.

Durch den weitgehenden Erhalt der Zahnsubstanz beim Einsetzen einer Klebebrücke eignet sich diese Methode besonders für Jugendliche, die wegen einer genetischen Anlage oder nach einem Unfall Ersatz für eine Lücke im Gebiss benötigen. Allerdings sollte der Eingriff erst nach dem Durchbruch der bleibenden Eckzähne erfolgen, es sei denn, der Behandler kann die Brücke mit nur einem Flügel an einem der Nachbarzähne befestigen.

Dieses Verfahren ist jedoch lediglich bei der Überbrückung eines einzelnen Zahnes im Bereich der Schneidezähne möglich. In allen Fällen muss die vorhandene Zahnlücke breiter als die des künstlichen Zahnes sein.

Vor- und Nachteile

So vorteilhaft die Montage von Klebebrücken ist, unterliegt sie doch erheblichen Einschränkungen. Anders als bei konventionellen Brücken dürfen hier die Pfeilerzähne möglichst keine Füllungen (höchstens minimale Kunststofffüllungen) aufweisen. Sie müssen weitestgehend frei von Karies sein und von ihrer Kronenlänge her genügende Höhe zum Befestigen der Flügel bieten. Auch kann nur die Lücke eines einzelnen Zahnes überbrückt werden – mit einer Ausnahme: Im Unterkiefer darf die Klebebrücke im Frontzahnbereich maximal vier Schneidezähne ersetzen, wenn der Kieferverlauf sich in einer geraden Linie präsentiert. Ebenso dürfen die Pfeilerzähne von der Statik her nicht stark gekippt oder gedreht sein. Belastungen, denen der Zahnersatz neben der Erfüllung seiner Aufgaben ausgesetzt ist, wie beispielsweise Zähneknirschen, können einen erfolgreichen Verlauf infrage stellen.

Schwierigkeiten bereiten natürlich auch Unverträglichkeiten gegen den Befestigungskleber; bei Allergien gegen Legierungsbestandteile wird der Zahnarzt auf vollkeramisches Material ausweichen. Von außerordentlicher Wichtigkeit sind für Träger einer Klebebrücke die ausgeprägte Mundhygiene mit spezieller Brückenreinigung nach zahnärztlicher Anleitung sowie der etwa halbjährliche Besuch der Zahnarztpraxis. Besonders zweiflügelige Brücken müssen einer regelmäßigen Kontrolle unterliegen, da das eventuelle Ablösen eines Flügels vom Patienten unbemerkt bleiben kann und dann ein erhöhtes Kariesrisiko verursacht.

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